Salesianer distanzieren sich von Extrem- und Nationalismus

Für die Jugend gegen Extremismus

Unter dem Motto "Miteinander - um der Jugend willen" rufen die Salesianer mit ihren leitenden Mitarbeitern dazu auf, die Demokratie zu stärken. Dazu gehöre, keine rechtsextremen Parteien und Politiker zu unterstützen.

Denkmal des Ordensgründers Giovanni Melchiorre Bosco, der seine Arme um zwei Kinder legt, vor der Don Bosco Schule in Pristina, Kosovo. / © Beate Laurenti (KNA)
Denkmal des Ordensgründers Giovanni Melchiorre Bosco, der seine Arme um zwei Kinder legt, vor der Don Bosco Schule in Pristina, Kosovo. / © Beate Laurenti ( KNA )

Die Salesianer Don Boscos der Deutschen Provinz haben mit ihren leitenden Mitarbeitern dazu aufgefordert, keine nationalistischen oder extremistischen Parteien zu wählen. Wem die gute Zukunft junger Menschen ein Anliegen sei, sollte bei den Europa-, Landtags- und Kommunalwahlen keine rechtspopulistische oder extremistische Gruppierung unterstützen, heißt es in einer am Sonntag in München veröffentlichten Erklärung. Sie war beim jüngsten Provinzkapitel des Ordens verabschiedet worden.

"Wir sind dankbar dafür, dass wir in einer freiheitlichen Demokratie und in einem sozialen Rechtsstaat leben dürfen", heißt es weiter. Die Basis dafür bilde das Grundgesetz. Die Unterzeichner des Papiers distanzierten sich von jeglicher Form des völkischen Nationalismus und Extremismus. "Extremistische Auffassungen, die einzelne Menschen oder Menschengruppen ausschließen oder ausgrenzen, führen zu Ungerechtigkeit und Unfrieden."

Krisen machen anfälliger für Extremismus

Solche Haltungen widersprechen der Erklärung zufolge dem christlichen Menschenbild, das die Würde aller Menschen umfasse. "Wir wollen darum unseren Beitrag leisten, dass die Demokratie und die europäische Einheit gestärkt werden und die uns anvertrauten jungen Menschen in diese hineinwachsen, um sie aktiv mitzugestalten." Schon der Ordensgründer Johannes Bosco (1815-1888) habe in seiner ganzheitlichen Pädagogik das Ziel verfolgt, junge Menschen zu "verantwortungsbewussten Staatsbürgern" zu erziehen. Diesem wisse man sich angesichts der gesellschaftlichen Entwicklungen heute in besonderer Weise verpflichtet.

Kinder und Jugendliche seien mit vielfachen Herausforderungen konfrontiert seien, heißt es weiter. Die Corona-Pandemie, Umweltkatastrophen und Kriege verstörten gerade junge Menschen auch hinsichtlich ihrer Lebensplanung. Rechtspopulistische oder extremistische Gruppierungen und Parten würden vor diesem Hintergrund mit verführerischen Angeboten werben. Doch wer sich für das Gelingen der Lebensentwürfe junger Menschen verantwortlich fühle, müsse sich für die Förderung der Demokratie einsetzen und Solidarität im täglichen Miteinander leben.

Das Provinzkapitel ist die repräsentative Versammlung der Salesianer in Deutschland, die Niederlassungen in der Schweiz und in der Türkei eine eigene Ordensprovinz bilden. Es findet in der Regel alle drei Jahre statt. Zur deutschen Provinz des Ordens gehören rund 200 Mitglieder, die an rund 30 Standorten mit etwa 2.000 angestellten Mitarbeitenden sowie Ehrenamtlichen in Kinder- und Jugendeinrichtungen tätig sind.

Salesianer Don Boscos

Die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco Schwestern haben sich zum Ziel gesetzt, weltweit benachteiligten jungen Menschen in Risikosituationen zu helfen.

Im Straßenkinderprojekt der Salesianer in Esmeraldas, Ecuador / © Jürgen Escher (Adveniat)
Im Straßenkinderprojekt der Salesianer in Esmeraldas, Ecuador / © Jürgen Escher ( Adveniat )
Quelle:
KNA