DRK-Präsidentin beklagt Defizite beim Katastrophenschutz

Die Katastrophen werden zunehmen

Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, fordert eine bessere Ausstattung des Katastrophenschutzes in Deutschland. "Die Defizite sind eklatant, insbesondere bei der materiellen Ausstattung".

Zu hohe Defizite bei der Ausrüstung, beklagt die Präsidentin des DRK, Gerade Hasselfeldt. / © Bernd Weissbrod (dpa)
Zu hohe Defizite bei der Ausrüstung, beklagt die Präsidentin des DRK, Gerade Hasselfeldt. / © Bernd Weissbrod ( dpa )

Das sagte sie der "Rheinischen Post" in Düsseldorf. "Nach der Hochwasser-Katastrophe in und um das Ahrtal war das Bewusstsein der politisch Verantwortlichen für den Bevölkerungsschutz gestiegen. Davon ist jetzt nicht mehr viel übrig."

Laut Hasselfeldt müssen mehr sogenannte Betreuungsmodule für den Einsatz bei zerstörter Infrastruktur eingerichtet werden. "Mit einem Modul können jeweils bis zu 5.000 Menschen aufgenommen, betreut und umfassend versorgt werden." Von zehn geplanten Modulen gebe es jedoch bisher nur eins. "Es ist absehbar, dass wir immer öfter von Katastrophen betroffen sein werden. Womöglich auch gleichzeitig. Deswegen müssen dieser Zusage aus der Politik nun Taten folgen."

Außerdem braucht es nach Ansicht von Hasselfeldt für die weltweite humanitäre Hilfe mehr Verlässlichkeit und Vorsorge. "Die Bedarfe steigen nachweisbar. Deswegen verstehe ich nicht, warum die Bundesregierung in diesem Bereich nicht noch mehr die Katastrophenvorsorge vor Ort und lokale Strukturen fördert."

Flutkatastrophe in Deutschland im Sommer 2021

Der Starkregen und das Hochwasser vom 14. und 15. Juli in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz war eine der folgenschwersten Naturkatastrophen in der Geschichte der Bundesrepublik. Insgesamt kamen mehr als 180 Menschen ums Leben, hunderte wurden verletzt.

Es entstanden Schäden in zweistelliger Milliardenhöhe. Bund und Länder wollen für den Wiederaufbau von Häusern und Infrastruktur bis zu 30 Milliarden Euro zur Verfügung stellen.

Die Flutkatastrophe im Sommer hat auch Kirchen und die kirchliche Arbeit getroffen / © Henning Schoon (KNA)
Die Flutkatastrophe im Sommer hat auch Kirchen und die kirchliche Arbeit getroffen / © Henning Schoon ( KNA )
Quelle:
KNA