Malteser-Präsident appelliert zum Jubiläum des Hilfsdienstes

Helfer für den Katastrophenschutz gesucht

Der Malteser Hilfsdienst feiert sein 70-jähriges Bestehen. Der 1953 gegründete katholische Verein sollte sich mit 36.000 D-Mark um die Erste-Hilfe-Ausbildung kümmern. Heute ist er eine Hilfsorganisation mit rund 95.000 Mitarbeitern.

Malteser (Symbolbild) / © Harald Oppitz (KNA)
Malteser (Symbolbild) / © Harald Oppitz ( KNA )

Rund 1.400 Malteser aus ganz Deutschland kamen am Samstag, 30. September, in der Kölner Festhalle "Gürzenich" zusammen.

Zusammen mit dem Festgottesdienst am Nachmittag im Dom bildete die Feier den Abschluss für die Vertreterinnen und Vertreter, die sich bereits ab Mitte der Woche in Köln zu Fachberatungen trafen.

Zahlreiche Haupt- und Ehrenamtler stellen sich neuen Aufgaben der Malteser

Sie erörterten in Zusammenarbeit mit der Malteser Altenhilfe, den Malteser Werken und Malteser International Themen wie soziale Dienste, Hausnotruf, Hospiz- und Trauerarbeit, attraktives Ehrenamt, Freiwilligendienst, ambulante und stationäre Pflege, internationale Not- und Katastrophenhilfe und andere Aufgaben der Malteser.

Rettungswagen des Malteser Hilfsdienstes (shutterstock)
Rettungswagen des Malteser Hilfsdienstes / ( shutterstock )

Außerdem gibt es am Samstag für ehrenamtliche Einsatzkräfte, die Malteser Jugend und Schulsanitätsdienste zwei Parcours mit Fragen und praktischen Herausforderungen.

Denn seit 1953 haben sich neben der Ersten Hilfe zahlreiche neue Aufgaben ergeben, denen sich die Malteser mit ihren ehren- und hauptamtlichen Kräften stellen.

Bedeutung professioneller Hilfsdienste wächst in Krisenzeiten

Der Präsident des Hilfsdienstes, Georg Khevenhüller, weist daher auf die Bedeutung professioneller Organisation hin: "Ukraine-Krieg und Corona-Pandemie, Flutkatastrophe an der Ahr, riesiger Bedarf in Rettungsdienst und Pflege, Kampf gegen Vereinsamung und vieles mehr haben uns in den vergangenen Jahren gezeigt, wie notwendig die professionelle Organisation der ehren- und hauptamtlichen Hilfe ist."

Der Papst begrüßt den Malteser-Präsidenten Georg Khevenhüller (Malteser)
Der Papst begrüßt den Malteser-Präsidenten Georg Khevenhüller / ( Malteser )

Weil Deutschland gut aufgestellt sei, könne das Land "den Nöten und Krisen in unserer Zeit viel Hilfe und Gutes entgegensetzen". 

Besonders bedankt sich Khevenhüller "bei unseren 55.000 Ehrenamtlichen für ihr wertvolles Engagement". Dass sie es freiwillig und unentgeltlich leisten, verdiene zusätzlich Anerkennung und Respekt.

1953 stellte das Bundesinnenministerium dem Verein 36.000 DM zur Verfügung

Als 1953 das Bundesinnenministerium dem gerade gegründeten Malteser Hilfsdienst 36.000 D-Mark als Budget bereitstellte, um die Bevölkerung in Erster Hilfe zu schulen, ahnte niemand, welche Dynamik sich entfalten würde.

Allein in Erster Hilfe wurden seitdem mehr als 15 Millionen Teilnehmende von den Maltesern geschult. Das entspricht einem Viertel aller heutigen Führerscheininhaber in Deutschland.

Auf rund 30 Millionen Einsätze kommt der Malteser Rettungsdienst und Krankentransport seit den 1960er Jahren – bei stetig steigender Nachfrage. Insgesamt unterhalten die Malteser heute an 700 Standorten in Deutschland Einrichtungen und Dienste.

Malteser Hilfsdienst sucht Helfer für den Katastrophenschutzes

Hilfsdienst-Präsident Georg Khevenhüller sieht aktuell besondere Herausforderungen im Bevölkerungsschutz. Mit Hilfe zusätzlicher Kräfte, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich und freiwillig engagieren, hofft er, den Katastrophenschutz ausbauen zu können.

Sein Appell: "Wer nach interessanter Freizeitgestaltung sucht und sie gerne in Gemeinschaft verbringt, ist bei uns richtig. Ausbildung oder Beruf lassen sich gut mit den Trainingszeiten verbinden. Und im Falle eines Einsatzes in ihrer Stadt oder ihrer Gemeinde sind die Helferinnen und Helfer gut geschult, um effektiv helfen zu können."

Malteser in Deutschland

Die Gemeinschaft der Malteser geht zurück auf ein vom seligen Gerhard gegründetes Hospiz in Jerusalem. Dessen Bruderschaft schlossen sich 1099 die ersten Ritter aus dem Abendland an. 1113 wurde der Orden vom Papst bestätigt. Durch die Jahrhunderte verlagerte sich der Hauptsitz über Rhodos nach Malta – daher der Name "Malteser" – und schließlich nach Rom. Ab 1310 wurde ein Hospital- und Sanitätswesen aufgebaut, das die weltweite Bekanntheit des Malteserordens begründete.

Eine Person mit einer Jacke des Malteser Hilfsdienstes, auf der das Logo mit dem Malteserkreuz angebracht ist, beim Gottesdienst zu Fronleichnam am 11. Juni 2020 in Köln. / © Harald Oppitz (KNA)
Eine Person mit einer Jacke des Malteser Hilfsdienstes, auf der das Logo mit dem Malteserkreuz angebracht ist, beim Gottesdienst zu Fronleichnam am 11. Juni 2020 in Köln. / © Harald Oppitz ( KNA )
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