Rio de Janeiro im Vorbereitungs-Stress

Warten auf den Papst

Es wird gehämmert, gebohrt und gesägt. Die Bauarbeiter am berühmten Strand von Copacabana kommen ordentlich ins Schwitzen. Und das liegt nicht nur an der Hitze.

Souvenirs laufen gut (DR)
Souvenirs laufen gut / ( DR )

In wenigen Tagen beginnt der Weltjugendtag in Rio de Janeiro. Und die riesige Bühne, auf der Papst Franziskus die Jugendlichen begrüßen wird, sieht alles andere als fertig aus.

Dem 14-jährigen Arthur aus Rio ist der Baulärm ziemlich egal. Er hat sich neben der Bühne mit seinen Freunden verabredet, um am Strand Fußball zu spielen. "Ich will schon gerne zum Weltjugendtag gehen, aber ich muss mal schauen, ob ich da auch Zeit habe", erzählt er. Auf den Papst freue er sich aber auf jeden Fall. "Es ist gut, dass er der neue Papst ist. Denn er kommt aus Südamerika und hier mögen ihn alle...obwohl er Argentinier ist", sagt er grinsend. Ein Fußballwitz. Denn die Nationalmannschaften von Argentinien und Brasilien sind Erzrivalen.

Doch nicht nur der Strand von Copacabana wird herausgeputzt. In der ganzen "Zona Sul", dem südlichen Teil von Rio de Janeiro, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Auch im Weltjugendtags-Shop von Jorge Luis, der direkt neben einer kleinen Kirche in der Nähe des Zuckerhuts aufgebaut wird. Ein paar Bauarbeiter sind hier noch dabei, eine kleine Rampe am Eingang zu schweißen. "Wir verkaufen ab jetzt die Original-Produkte zum Weltjugendtag: T-Shirts, Schlüsselanhänger, alles mit dem Foto des Papstes. Dann gibt es Aufkleber, Pins, Kugelschreiber, Ketten, Rosenkränze – ganz unterschiedliche Sachen." Und alle sollen die Pilgerherzen höher schlagen lassen.

An Kundschaft wird es Jorge Luis auf jeden Fall nicht fehlen. Überall in der Stadt schlendern gut eine Woche vor Beginn des Weltjugendtages schon viele kleine Pilger-Grüppchen herum und erkunden die Stadt. Viele von ihnen tragen ein gelbes "Volunteer"-T-Shirt. Zum Beispiel Yvanha, die extra aus dem Amazonas-Gebiet Brasiliens angereist ist, um ehrenamtlich bei diesem Großereignis zu helfen.

Ihre Erwartungen an den Weltjugendtag sind riesig: "Wir hoffen auf eine Erneuerung – eine Erneuerung der Jugend und der Kirche. Das ist ja das Tolle: Die Leute kommen mit offenem Herzen hierher und sie werden zu einem einzigen Herzen. So zeigen wir, dass wir alle Teil einer einzigen Kirche, eines einzigen Glaubens sind."


Quelle:
DR