Der frühere Oberrabbiner von Moskau wird gemeinsam mit den jüdischen Gemeinschaften in Europa ausgezeichnet. Der orthodoxe Rabbiner (60) bekommt den Preis als Würdigung seines "Wirkens für den Frieden, die Selbstbestimmung der Völker und die europäischen Werte". Auch wird sein Einsatz für den interreligiösen Dialog geehrt.
Kein Platz für Antisemitismus
Die Feierstunde findet ab 11.15 Uhr im Krönungssaal des Aachener Rathauses statt. Man wolle mit dieser Auszeichnung "das Signal setzen, dass jüdisches Leben selbstverständlich zu Europa gehört und in Europa kein Platz für Antisemitismus sein darf", heißt es in der Begründung.
Die Festreden halten am Donnerstag Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sowie der albanische Ministerpräsident Edi Rama.
Amtsende nach Beginn des Ukraine-Kriegs
Goldschmidt war fast 30 Jahre lang Oberrabbiner von Moskau. Weil er den russischen Angriff auf die Ukraine nicht unterstützte, geriet er unter Druck und verließ deshalb im März 2022 Moskau.
Renommierter Preis
Der Karlspreis ist eine der bedeutendsten europäischen Ehrungen. Er wird seit 1950 an Persönlichkeiten und Institutionen vergeben, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht haben. Bisher erhielten ihn unter anderen Francois Mitterrand und Helmut Kohl (1988), Angela Merkel (2008) und Papst Franziskus (2016).