Neues Gremium soll Bischof Overbeck beraten

"Kritisch begleiten"

Essens Bischof Overbeck will sich künftig von einem synodalen Gremium beraten lassen. Der "Gemeinsame Rat" soll aus 21 stimmberechtigten Mitgliedern verschiedener Gremien und Gruppen des Bistums bestehen und im Frühjahr beginnen.

Bischof Franz-Josef Overbeck / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Franz-Josef Overbeck / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das kündigte das Ruhrbistum am Donnerstag an. So wolle der Bischof "mehr Beteiligung an Beratungs- und Entscheidungsprozessen ermöglichen". Eine erste Sitzung ist für den 13. April geplant. Die Einführung des Rats geht den Angaben zufolge auf den katholischen Reformprozesse "Synodaler Weg" zurück.

Ausschnitt aus der Start-Kampagne des neuen Logos des Bistums Essen. / © Screenshot (Bistum Essen)
Ausschnitt aus der Start-Kampagne des neuen Logos des Bistums Essen. / © Screenshot ( Bistum Essen )

Overbeck zufolge soll der neue Gemeinsame Rat "wesentliche Prozesse kritisch begleiten und insgesamt die Diskussions- und Partizipationsstruktur in unserem Bistum weiter fördern". In dem Gremium seien Laien und Priester vertreten sowie ehren- und hauptamtliche Beschäftigte der Kirche. Durch das Zusammenbringen verschiedener Perspektiven solle nicht nur unterschiedlichen Argumenten Gehör verschafft werden. "Ziel ist es auch, nach der gemeinsamen Abwägung dieser Argumente Entscheidungen treffen zu können, die jetzt noch umfassender und breiter begründet sind", betonte der Bischof.

Teilnehmer auf der vierten Synodalversammlung in Frankfurt / © Julia Steinbrecht (KNA)
Teilnehmer auf der vierten Synodalversammlung in Frankfurt / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das Gremium werde Bischof Overbeck bei Fragen von bistumsweiter Bedeutung zur Kirchen- und Kulturentwicklung im Ruhrbistum beraten, hieß es. Ein Thema werde etwa die geplante Weiterentwicklung der kirchlichen Landschaft im Bistum Essen sein. Hier stünden vor allem mit Blick auf die kommunale Ebene Veränderungen an. Die Abstimmungen des Gremiums sind kirchenrechtlich nicht bindend, da in der katholischen Kirche die Entscheidungsgewalt beim Bischof beziehungsweise beim Papst liegt.

Die katholische Kirche in Deutschland will grundsätzlich synodaler werden und auch Laien stärker in Entscheidungen zur Zukunft der Kirche einbeziehen. Nach dem 2019 gestarteten Reformprozess "Synodaler Weg" hat im November 2023 ein Synodaler Ausschuss die Arbeit aufgenommen. Das Gremium aus Bischöfen, Theologen und Laien soll einen Synodalen Rat für die katholische Kirche in Deutschland vorbereiten, der 2026 seine Arbeit aufnehmen und über Zukunftsfragen der Kirche beraten soll. Vier Bistümer stellen sich gegen diesen Prozess.

Bistum Essen

Das Bistum Essen ist eines der jüngsten und kleinsten unter den 27 römisch-katholischen Bistümern in Deutschland. Auch in Nordrhein-Westfalen ist es mit 1.877 Quadratkilometern und knapp 680.000 Mitgliedern das kleinste Bistum.

Es wurde am 1. Januar 1958 aus Teilen der (Erz-)Bistümer Köln, Münster und Paderborn errichtet; damals zählte die Diözese noch rund 1,5 Millionen Mitglieder.

Blick auf den Essener Dom / © frantic00 (shutterstock)

 

Quelle:
epd