Misereor fordert zum Erdüberlastungstag anderen Lebensstil

"Man muss umsteuern"

Zum deutschen Erdüberlastungstag ruft das katholische Hilfswerk Misereor zu einem verantwortbaren Lebensstil auf. Deutschland trüge für einen übermäßigen Abbau und Verbrauch von irdischen Ressourcen eine große Mitverantwortung.

Erdüberlastungstag bereits erreicht / © wk1003mike (shutterstock)
Erdüberlastungstag bereits erreicht / © wk1003mike ( shutterstock )

Zu einem verantwortbaren Lebensstil ruft das katholische Hilfswerk Misereor aus Anlass des deutschen Erdüberlastungstags auf. Die Menschen in Deutschland trügen für einen übermäßigen Abbau und Verbrauch von irdischen Ressourcen und die Entstehung der globalen Klimaveränderungen eine hohe Mitverantwortung, erklärte Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel am Mittwoch in Aachen. Es sei ein Gebot der Solidarität, den Menschen im globalen Süden sowie kommenden Generationen die Chance auf ein gutes Leben zu bewahren.

"Sozial-ökologische Transformation ambitioniert fortführen"

"Auch in der gegenwärtigen Krisensituation ist es von existenzieller Bedeutung, die sozial-ökologische Transformation unserer Gesellschaften ambitioniert fortzuführen", fügte Spiegel hinzu. Er äußerte sich aus zum Erdüberlastungstag für Deutschland: Nach Berechnungen von Umweltschützern hat die Bundesrepublik in diesem Jahr bereits am 4. Mai ihre ökologischen Ressourcen für das Jahr 2022 aufgebraucht.

Deutschland müsse umsteuern

Spiegel verwies darauf, dass Deutschland vom Beginn der industriellen Revolution bis heute für 5,56 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich sei. Die Philippinen hätten demgegenüber nur 0,2 und Bangladesch für 0,09 Prozent beigetragen. "Unsere heute dominierende Form der Lebensmittelerzeugung ist Ursache für 70 Prozent des Verlustes an Biodiversität und ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen", so der Entwicklungsexperte. Lebten alle Menschen so wie die Deutschen, brauche es 2,9 Erden. Das mache deutlich, dass Deutschland umsteuern müsse zu einem Leben, das nicht auf Kosten der Natur und anderer Menschen gehe.

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA