Für Caritas und Diakonie verschärft Klimawandel Krisen

"Den Menschen droht die Kraft auszugehen"

Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe sehen eine Verschärfung von humanitären Notlagen infolge des Klimawandels. Die beiden Hilfsorganisationen sprachen zum Start ihrer Aktion "Die größte Katastrophe ist das Vergessen".

Symbolbild Klimawandel / © Scott Book (shutterstock)

Als Beispiel nannten sie die dramatische humanitäre Lage am Horn von Afrika in Ostafrika. "Wir haben in den vergangenen zwei Jahren am Horn von Afrika eine gravierende Dürre gesehen, jetzt erleben wir sintflutartige Regenfälle mit Überschwemmungen, die beispielsweise in Kenia über die Zerstörung von Lebensgrundlagen der Menschen hinausgehen", sagte Diakonie-Katastrophenhilfe-Chef Martin Keßler. "Etwa 28 Millionen Menschen in Ostafrika führen seit Jahren einen Überlebenskampf, der ihnen keine Zeit lässt, um Atem zu holen. Den Menschen droht die Kraft auszugehen."

"Vergessene Katastrophenregionen" etwa in Ostafrika

Oliver Müller, Leiter von Caritas international, sagte, die sich verschärfende Klimakrise führe in vielen Staaten weltweit zu einer immer schnelleren Abfolge von vielschichtigen Krisen. Er verwies auf jüngste Naturkatastrophen in Afghanistan, Bangladesch und Brasilien. Die fatalen Folgen der Klimakrise seien inzwischen auf allen Kontinenten zu spüren. "Das alles macht humanitäre Hilfe, auch
Maßnahmen der Klimaanpassung, einerseits wichtiger, andererseits aber aufwändiger und schwieriger", sagte Müller.

Caritas und Diakonie wollen in den kommenden Monaten um Spenden und Unterstützung für vielfach vergessene Katastrophenregionen werben. Im Mittelpunkt steht Ostafrika. Die dortigen Krisen erhielten häufig wegen der aktuellen Großkrisen in der Ukraine und im Nahen Osten kaum öffentliche Wahrnehmung. "Das darf nicht sein", sagte Keßler. 

Caritas international

Caritas International arbeitet eng mit den weltweit 165 nationalen Caritas-Organisationen zusammen. Von seinem Hauptsitz in Freiburg aus unterstützt das katholische Hilfswerk jährlich etwa 1.000 Hilfsprojekte in aller Welt. In den Projekten gewährleisten die Kompetenz und das Engagement der einheimischen Caritas-Mitarbeiter den dauerhaften Erfolg vor Ort.

Die Caritas gibt es in über 160 Ländern / © Karolis Kavolelis (shutterstock)
Die Caritas gibt es in über 160 Ländern / © Karolis Kavolelis ( shutterstock )
Quelle:
KNA