Feige kritisiert zunehmend würdelosen Umgang mit Menschen

Jeder Mensch trägt Würde in sich

Bischof Feige hat einen würdelosen Umgang mit Menschen weltweit kritisiert. "Zumeist betrifft es Menschen auf der Flucht vor Krieg und Diktatur, Armut und Hunger oder auch – wie in unserem Land – in prekären Arbeitsverhältnissen."

Bischof Gerhard Feige / © Dominik Wolf (KNA)
Bischof Gerhard Feige / © Dominik Wolf ( KNA )

"Oftmals sind es die Schwächsten in einer Gesellschaft", sagte Feige am Dienstagabend in Magdeburg. Dies zeige sich auch in raueren Umgangs- und Verständigungsformen. "Vor allem tragen rechtsextreme und populistische Gruppierungen zu dieser Verrohung bei. Aber auch unter uns Christen gibt es einzelne Personen, bestimmte Kreise und gewisse Richtungen, die dafür anfällig sind, sich selbst und ihre Überzeugung zum alleinigen Maßstab aller Dinge zu machen, unversöhnlich zu polarisieren und Andersdenkende zu diffamieren", sagte Feige.

Göttliche Würde 

In den biblischen Schriften, so der Bischof, heiße es über den Menschen: Er sei Gott fast gleich, dessen Meisterwerk, ja sogar Ebenbild, auserwählt und begabt wie kein anderes Wesen, mit einer unvergleichlichen Würde ausgestattet. "Nicht Stärke und Macht, Reichtum und Schönheit, Intelligenz und Erfolg sind das Maß aller Dinge, sondern diese göttliche Würde, die einem jeden Menschen innewohnt, vom Embryo bis hin zum Sterbenden."

Feige äußerte sich zum Auftakt einer Ausstellung zum Thema Menschenwürde, die unter dem Titel "Königsweg" diesen Herbst durch das Bistum Magdeburg tourt. Der Bischof segnete die dazugehörigen 15 hölzernen Königinnen und Könige des Theologen und Bildhauers Ralf Knoblauch. Die Figuren sollen daran erinnern, dass jeder Mensch eine Königswürde in sich trage. Ausstellungsstationen sind zunächst die Magdeburger Kathedrale (25. bis 29. September), dann diverse Orte in Burg, Sangerhausen, Halle und im Burgenlandkreis.

Holzkönige 

Die aus grobem Eichenholz geschnitzten zahlreichen Königsfiguren Knoblauchs waren inzwischen an über 350 Orten weltweit zu Gast; etwa in der Migrantenseelsorge in Dubai, bei einer Kirchengemeinde in Aleppo, bei Streetworkern in Peru, auf der Weltklimakonferenz in Glasgow ebenso wie auf Schiffen der Seenotretter von Sea Eye.

Die Figuren haben unterschiedliche Größen und sind bis zu einem halben Meter groß. Alle haben eine goldene Krone. Die Königinnen tragen ein schlichtes weißes Kleid, die Könige ein weißes Hemd zu schwarzer Hose. Den ersten schnitzte der katholische Diakon aus Bonn 2002. Organisator der Ausstellung ist das Projekt "Kirche für Demokratie" der Katholischen Erwachsenenbildung im Land Sachsen-Anhalt.

Quelle:
KNA