Diözesanrat kritisiert Reform des Diözesanpastoralrates

"Keinerlei Abstimmung mit uns"

Der Diözesanrat des Erzbistums Köln als Laiengremium hat die geplanten Änderungen beim Diözesanpastoralrat als Zerstörung "etablierter Strukturen" bezeichnet und sieht die Laienvertretung in die Reformen nicht eingebunden.

Tagung des Diözesanpastoralrats (Erzbistum Köln Presse)

Das Erzbistum Köln hatte Ende Mai mitgeteilt, dass der Diözesanpastoralrat (DPR) als wichtigstes pastorales Beratungsgremium des Erzbischofs weiterentwickelt und neu aufgestellt werden solle. 

In Zukunft soll demnach der DPR von 75 auf 51 Mitglieder verringert werden. Als neues Element kommt hinzu, dass dem DPR neben den geborenen, entsendeten und berufenen Mitgliedern 18 frei geloste Laien – getauft und gefirmt - aus dem Erzbistum Köln angehören sollen. Die Bewerberinnen und Bewerber für ein Los dürfen weder haupt- noch nebenamtlich im Dienst für das Erzbistum stehen. 

Kritik an mangelnder Einbindung der Basis

Rainer Maria Woelki / © Julia Steinbrecht (KNA)
Rainer Maria Woelki / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Diese Änderungen kritisiert der Diözesanrat in einer Presseerklärung:  "Wir halten die angekündigte Veränderung in der Besetzung des Diözesanpastoralrates für einen vorgeschobenen und geschönten Beteiligungsprozess, um unliebsame Meinungen und Personen aus dem Gremium herauszuhalten. Wem die Basis unserer Kirche wirklich wichtig ist, der spricht mit der Basis. Die engagierte Basis ist in den Räten und Verbänden vertreten und repräsentiert die Positionen ihrer Gruppierungen. Wir wurden vollends übergangen“, so Raimund Lukannek, Mitglied des Diözesanpastoralrates und Vorstandsmitglied des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Köln.


Sorge vor weiterem Vertrauensverlust

Selbstverständlich brauche es auch geeignete Formen der direkten Kommunikation zwischen Erzbischof und den Gläubigen in den Gemeinden. "Aber es braucht doch niemand ernsthaft glauben, dass die Lösung der Kirchenkrise darin liegt, engagierte und demokratisch legitimierte Menschen aus den Beratungsgremien des Erzbischofes auszuschließen und das auch noch über eine vorgegaukelte Partizipationsmöglichkeit. Der Weg führt über die engagierten Gläubigen, nicht an ihnen vorbei. Es gab keinerlei Abstimmung mit uns." Dieses Vorgehen sei weder demokratisch, noch synodal und bewirke bei den engagierten Gläubigen das vollständige Gegenteil. "Es führt zu noch mehr Vertrauensverlust“, so Lukannek.

Die Vollversammlung des Diözesanrates tagt zweimal im Jahr. / © Tomasetti (DR)
Die Vollversammlung des Diözesanrates tagt zweimal im Jahr. / © Tomasetti ( DR )

Der Diözesanpastoralrat berät den Bischof in allen Fragen der Seelsorge und gibt auch Empfehlungen zur Aufstellung des Bistumshaushalts. Der Diözesanrat ist die Vertretung der Laien im Erzbistum, sein oberstes Gremium ist die Vollversammlung der etwa 70 Mitglieder, die den Vorstand und den Vorsitz wählt.

 

Quelle:
DR