Sozialverband: Kleiderspenden auf den Herbst verschieben

Die Lager sind voll

Während der Corona-Krise haben viele ihren Kleiderschrank sortiert und Bekleidung gespendet. Nun sind die Lager voll. Deshalb sollten Spender jetzt laut dem Kolping Diözesanverband Paderborn mit ihrer Gabe bis zum Herbst warten.

Gespendete Schuhe / © Harald Oppitz (KNA)
Gespendete Schuhe / © Harald Oppitz ( KNA )

"Während die Menge der Spenden in den vergangenen Wochen um rund 50 Prozent gestiegen ist, brach die Nachfrage bei den Abnehmern auf den internationalen Märkten um fast 90 Prozent ein", erklärte die Organisation am Montag in Paderborn.

Grund sei die Corona-Krise und ihre Folgen. Die Lager für Altkleider seien mittlerweile voll, die Preise fielen. Die Lage werde sich voraussichtlich erst im Herbst entspannen.

"Die Situation ist dramatisch", erklärte der Geschäftsführer der Kolping Recycling GmbH, Stephan Kowoll, in Fulda. Viele Menschen hätten in den vergangenen Wochen ihre Keller und Kleiderschränke ausgeräumt.

Rückstau an überquellenden Containern

Da die Großhandellager ausgelastet seien und einzelne Sortierwerke geschlossen hätten, werde der Rückstau an den überquellenden Containern sichtbar. "Wenn die Mengen nicht abnehmen, werden wir in circa zwei Wochen die ersten Sammelcontainer vorübergehend schließen müssen", so Kowoll.

Die im Jahr 2000 gegründete Kolping Recycling GmbH kauft und vertreibt gebrauchte Kleider und Schuhe aus Straßensammlungen und Containern in ganz Deutschland. Als Einrichtung des Kolping-Sozialverbands achtet sie eigenen Angaben zufolge auf soziale und ökologische Standards. Im Erzbistum Paderborn ist ein Dienstleister der Gesellschaft für rund 380 Altkleider-Container zuständig.


Quelle:
KNA