In Burgund werden Herz-Jesu-Feiern groß zelebriert

Ausdruck katholischer Frömmigkeit

Die Verehrung des Herzens Jesu ist ein sperriges Element katholischer Frömmigkeit. In diesem Jahr und dieser Tage steht es verstärkt im Fokus, vor allem an seinem Entstehungsort in Burgund. Auch der Papst nimmt sich dem Thema an.

Darstellung des Heiligsten Herz Jesu / © Simon Koy (KNA)
Darstellung des Heiligsten Herz Jesu / © Simon Koy ( KNA )

Religiöses Jubiläum: Bis zum Wochenende feiert der Wallfahrtsort Paray-le-Monial in Burgund die Verehrung des Heiligen Herzens Jesu. Vor 350 Jahren erschien dort laut ihrer Aussage Christus der heiliggesprochenen Ordensfrau Marguerite-Marie Alacoque (1647-1690) und forderte sie auf, ein Fest des Heiligen Herzens Jesu zu veranstalten.

Dieses Fest feiert die katholische Weltkirche am 7. Juni. Papst Franziskus hat in dieser Woche ein Vatikan-Dokument zur Herz-Jesu-Verehrung und die Liebe von Jesus Christus angekündigt.

Paray-le-Monial in Burgund / © milosk50 (shutterstock)

Die Verehrung des Herzens Jesu ist ein besonderer, traditioneller Ausdruck katholischer Frömmigkeit. Das "heiligste Herz" Jesu Christi steht dabei als Symbol seiner Liebe zu den Menschen. Schon in Antike und Frühmittelalter gab es Anklänge an ein Bild von Kirche, die aus dem Herzen Jesu erwächst. Förderung erfuhr diese Tradition durch die deutsche Mystik des Hoch- und Spätmittelalters, aber auch durch die Orden der Franziskaner und Kartäuser.

Den Durchbruch zu einer europa- und weltweiten Frömmigkeitsform und Verehrung verschaffte ihr die französische Sühnetheologie des 17. Jahrhunderts, vor allem die Visionen der Salesianerin Alacoque. Die Ordensfrau bat König Ludwig XIV., ganz Frankreich dem Herzen Jesu zu weihen und dafür in Paris eine Kirche zu errichten. Erfüllt wurde dieser Auftrag 200 Jahre später durch den Bau der nationalen Sühnebasilika Sacre-Coeur auf dem Montmartre.

Katholisches Hochfest

Auch der Jesuitenorden verbreitete die Herz-Jesu-Frömmigkeit - die dagegen von der Aufklärung bekämpft wurde. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gründeten sich Gebetsgemeinschaften und Herz-Jesu-Bruderschaften. Papst Pius IX. führte 1856 das Herz-Jesu-Fest für die Gesamtkirche ein; auch seine Nachfolger bis zu Pius XII. förderten die Verehrung. Das katholische Hochfest wird am dritten Freitag nach Pfingsten begangen.

Seit diesem Donnerstag organisiert die Wallfahrtskirche von Paray-le-Monial dreitägige Feierlichkeiten, etwa mit Filmen, Prozessionen, Anbetungsabenden etc. Erwartet werden rund 2.000 Gläubige.

Quelle:
KNA