Bischof Jung irritiert vom Papst-Nein zum Frauendiakonat

"Offenbar doch entschieden"

Der Würzburger katholische Bischof Franz Jung teilt die Irritationen, die das "Nein" von Papst Franziskus zum Frauendiakonat hervorgerufen hat. Er selbst habe gemerkt, dass Frauen von der Haltung der Kirche verletzt seien.

Bischof Franz Jung / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Franz Jung / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Man frage sich, wieso es dann Studiengruppen zu dem Thema gebe, wenn es offenbar doch entschieden sei, sagte Jung am Samstag beim Deutschen Katholikentag in Erfurt. Er selbst habe in vielen Gesprächen erfahren, dass Frauen von der Haltung der Kirche verletzt seien.

Papst Franziskus hatte an Pfingsten in einem Interview gesagt, dass Frauen keine Diakoninnen im Sinne einer sakramentalen Weihe werden könnten. Das hatte Kritik ausgelöst.

Kirchen und Frauenordination

Bis ins 20. Jahrhundert stimmten die Kirchen darin überein, dass das geistliche Amt gemäß der Bibel und der Tradition Männern vorbehalten ist. Die römisch-katholische Kirche sowie alle orthodoxen Kirchen halten bis heute daran fest. In den reformatorischen Kirchen wurde diese Sicht in den vergangenen Jahrzehnten revidiert. Vorläufer gab es bereits Mitte des 18. Jahrhunderts vereinzelt in der Herrnhuter Brüdergemeine, in methodistischen Kirchen sowie im 19. Jahrhundert in der Heilsarmee.

 V.l.: Kantorin KMD Marie-Luise Schneider, der katholische Dompropst Praelat Tobias Przytarski, die Pfarrerin der Kirche St. Petri - St. Marien, Corinna Zisselsberger / © Christian Ditsch (epd)
V.l.: Kantorin KMD Marie-Luise Schneider, der katholische Dompropst Praelat Tobias Przytarski, die Pfarrerin der Kirche St. Petri - St. Marien, Corinna Zisselsberger / © Christian Ditsch ( epd )
Quelle:
KNA